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Mein liebster Reisesong

Heute geht es mal nicht speziell um eine Wanderroute oder Tipps rund ums Trekken mit Hund. Vor einigen Tagen habe ich von der Blogparade „Mein liebster Reisesong“ von Martina (wanderhunger.at) erfahren. Sofort wusste ich, da muss ich mitmachen! Denn es gibt einen Song, der mich zwar schon lange auf Reisen begleitet, einfach weil ich die Künstlerin sehr mag, jedoch wurde dieser anfängliche Reisesong irgendwie auch zum Song meines Lebens.

Richtig bewusst geworden, ist mir das damals auf dem Jakobsweg in Spanien.
Schon einige Tage waren wir auf dem Weg in Richtung Santiago de Compostela. Luna und ich waren gegen späten Nachmittag in Castrojeriz angekommen, fanden aber leider keine Unterkunft für die Nacht. Also liefen wir den Weg weiter, irgendeine Stelle finden, wo man das Zelt gut für eine Nacht aufschlagen konnte.

 


Kurz hinter Castrojeriz mussten wir den Tafelberg „Alto de Mostelares“ hinauf. Ziemlich steil ging es immer weiter bergauf, bis wir endlich oben waren und den Ausblick ins Tal genießen konnten. Perfekt um hier das Zelt aufzuschlagen! Lange dauerte es nicht und wir konnten den Sonnenuntergang genießen. Bei einer kleinen Flasche Rotwein (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut ein Glas Wein nach einer anstrengenden Etappe sein kann!) ließen wir den Tag ausklingen und ich hatte Zeit zum Nachdenken.

 

Schon lange plagten mich Selbstzweifel. Mir wurde mein Alltag zu viel; er nahm mir die Luft zum atmen. Immer wieder kam die Frage auf: Und nach dem Jakobsweg? Was ist danach, willst du zurück in dein altes Leben, wieder in den Alltag zurück, der dich kaputt macht? Oder willst du was neues wagen? Etwas das du schon lange tun wolltest, dich aber einfach nicht traust?

Und nun saß ich da, mein Handy spielte verschiedene Lieder. Leise summte ich das ein oder andere mit und beobachtete die Sonne, die langsam am Himmel unterging. Und dann kam der Song, der mich bis heute auf meinen Reisen und in meinem Leben begleitet.

It all starts somewhere
It all starts with one
Everything comes from something
It all starts with one

Schon bei den ersten 4 Zeilen vom Lied „One“ von der norwegischen Künstlerin Ane Brun überkam mich eine Gänsehaut. Zum aller ersten mal, verstand ich diesen Song. Wusste wovon die Künstlerin sang und vorallem war für mich in diesem Moment klar, das ich nicht in mein altes Leben zurück möchte oder besser gesagt nicht kann. In diesem Moment wurde mir klar, das ich etwas neues wagen muss. Das ich nun die Chance habe mein Leben zu ändern. Und so war es schließlich auch. Kurz nachdem ich vom Jakobsweg zurück kam, habe ich meinen damaligen Bürojob an den Nagel gehängt. Klar war es nie einfach, vieles aufzugeben. Und kommen mal wieder Selbstzweifel in mir auf, dann schalte ich das Lied an und sofort bin ich wieder auf den Tafelberg bei Castrojeriz und ich habe wieder dieses Camino-Feeling in mir, das so vieles einfacher macht. Dieses Lied bedeutet mir wirklich sehr viel! Es bedeutet für mich Freiheit, Willenstärke und eben der Start in ein neues Leben.

Hier nun eine kleine Kostprobe:

 

Und jetzt möchte ich natürlich unbedingt wissen: Was sind eure Reisesongs? Gibt es ein Song, der euch seit Jahren begleitet?

 

2 Gedanken zu „Mein liebster Reisesong“

  1. Auch eine wirklich schöne Geschichte zu deinem Song 🙂
    Die Zeilen sind aber auch wirklich passend, auch wenn der Song selbst nicht meins ist.
    Ich mag es, was für Geschichten hinter den Liedern stecken, danke für das Teilen deiner! 🙂
    Meine Reisesongs hab ich auch bei der Blogparade eingereicht. Diese findest du auf meinem Blog The Road Most Traveled“

    Michelle

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