… wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ich kann euch gar nicht mehr sagen, wie viele Stunden ich im Netz und in Outdoorläden verbracht habe, um ein geeignetes Zelt für Luna und mich zu finden. Foren wurden durchstöbert und „Expertenmeinungen“ eingeholt. Doch irgendwann raucht einem einfach nur noch der Kopf und man weiß gar nicht mehr was man nun machen soll. Mittlerweile hatte ich mir aber schon 2-3 Zelte rausgesucht, die in der engeren Auswahl waren. So bin ich heute noch mal in ein Outdoorgeschäft nach Hannover gefahren um mir genau diese 3 Zelte anzuschauen.
Meine Anforderungen waren klar definiert:
- leicht, um es im Rucksack zu tragen,
- groß, damit wir rein passen ohne uns wie eine Sardine in der Büchse zu fühlen,
- robust, um nicht bei einer kleiner Böe gleich ohne Dach da zu sitzen,
- wasserdicht, damit wir nicht wieder wegschwimmen, wie in Spanien,
- gute Belüftung, denn jeder Hundehalter weiß, wie ein nasser Hund duftet,
- grelle Farbe, damit wir von Jägern nicht übersehen werden und
- preiswert, damit wir morgen auch noch unsere Wohnung bezahlen können
Und was soll ich sagen oder eher gesagt was habe ich bei einem Zeltkauf gelernt? Das PERFEKTE Zelt gibt es nicht! Das geht einfach nicht. Irgendwo sind immer Abstriche die man machen muss.
So musste ich nun auch ein bis zwei Abstriche machen, mit denen ich aber ganz gut leben kann.
Nach reichlicher Überlegung und dem Aufbau vor Ort, haben wir uns für ein Hilleberg Anjan 2GT entschieden. Es ist das beste, was die Anforderungen her gaben. Mit knapp 2.1 Kilogramm ist das Zelt noch völlig im Rahmen gewesen, was das Gewicht angeht. Klar hätte es auch noch leichter gehen können, aber da wird halt oft an Qualität oder Komfort gespart und das wollte ich nicht. Zu Hause wurde es dann also auch gleich mal, unter strenger Beobachtung von Luna und Mina, im Garten aufgebaut.
Das Tunnelzelt gehört zu der Yellow Label Abteilung von Hilleberg. Das heißt es ist ein reines 3-Jahreszeiten-Zelt. Das reicht für unsere Reisen aber vollkommen aus. Denn Wintertrekking kommt für uns zur Zeit einfach nicht in Frage.
Der Aufbau des Anjan 2GT ist relativ einfach. Der Gestängekanal ist farblich gekennzeichnet und auch relativ groß gehalten, so dass man keine Mühe hat, die Gestänge einzufädeln. Da es sich bei dem Anjan 2GT um ein Tunnelzelt handelt, muss man es auf jeden Fall ordentlich abspannen. Die Heringe kamen mir am Anfang ein wenig „Billig“ daher, jedoch halten sie im Boden bombenfest. Im Großen und Ganzen ist das Zelt, mit ein bisschen Routine, aber innerhalb von 10 Minuten aufgebaut.
Ein wirklich großer Pluspunkt von dem Zelt ist die rießen große Apsis. Hier ist genug Platz für Rucksack, kleine Kochstelle und stinkende Wanderschuhe (oder auch mal stinkende Wanderhunde :P) Das Innenzelt, das laut Hilleberg, in einem freundlichen Gelb strahlt, bietet für Luna und mich sehr viel Platz. Perfekt um sich hier von einem langen Wandertag zu erholen. Auch eine zusätzliche Person hätte hier noch Platz. Die Tür vom Innenzelt besteht fast nur aus Mesh-Gewebe, ist aber fein genug, um lästige Mücken draußen zu lassen. Das Außenzelt geht bei diesem Modell nicht bis zum Boden, sondern hört ca. 10cm vorher auf. Hier dran merkt man dann doch ganz gut, das dieses Zelt hauptsächlich für den Einsatz vom Frühling bis Herbst konstruiert wurde. Der Wind kann hier schneller durchziehen und es kann schnell luftig werden. Hier kann man aber ganz gut mit der richtigen Aufbaustelle entgegenwirken. Weiter könnte ich mir vorstellen, dass man im Zelt mit dem passenden Equipment und der richtigen Aufbaustelle auch ein bis zwei Nächte im Winter verbringen kann. Das richtet sich aber eher an die Extremsportler!
Das Hilleberg bis ins kleinste Detail plant, spürt man bei den Zelten ganz oft. Nicht nur das immer der Name des produzierenden Mitarbeiters im Zelt eingearbeitet ist, in meinem Fall Helvina Saar, auch wurde zum Beispiel für den Reisverschluss eine Art Schloss verarbeitet, in dem verhindert wird, das zum Beispiel bei starkem Wind oder auch mal ein neugieriger Hunde, den Reisverschluss der Apsis öffnen können. Für unsere Wäsche wurde im Innenzelt gleich eine Wäscheleine verarbeitet. So kann die Wäsche auch bei Regenwetter getrocknet werden. Ein weiteres Pluspunkt ist auf jeden Fall, dass das Außenzelt zum Teil hochgekrempelt werden kann, so dass man aus dem Innenzelt einen schönen Blick in die Natur hat (Vorausgesetzt es regnet nicht 😉 )
Ich denke das Zelt ist ein wirklich guter Kompromiss zwischen all meinen Anforderungen. Gerade der Platz, im Vergleich zum Gewicht, ist für uns beide einfach unschlagbar. Wie ein Palast kommt es mir vor! Zu gegeben, mit knapp 800 Euro ist das Zelt kein Schnäppchen! Ich hatte jedoch Glück und habe letztendlich im Sale „nur“ noch 559 Euro bezahlt. Da musste ich dann eben auch einen Abstrich bei der Farbe machen. Leider gab es das Zelt nicht mehr in meinem favorisierten Rot, sondern nur noch in der Tarnfarbe Grün. Ich denke damit kann ich aber schon irgendwie leben.
Wie sich das Zelt bei Regen und Sturm macht, kann ich natürlich noch nicht beurteilen, habe aber im Internet noch nichts negatives gehört. Ich werde euch also auf dem Laufenden halten!