Trekking

Zwischen Sandsteinhöhlen und Spuren der deutschen Vergangenheit

Gestern hatten Luna und ich einen schönen Wandertag rund um Blankenburg im Harz. Im Schlepptau hatten wir diesmal Luna’s besten vierbeinigen Freunde und damit ich nicht ganz alleine mit der Horde Hunde los musste, hab ich mir auch noch Unterstützung dazu geholt 😉

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Los ging die ca. 22 Kilometer lange Tour an der Burg Regenstein. Von der mittelalterlichen Felsenburg sind nur noch Ruinen zu sehen, trotzdem ist sie noch sehr beeindruckend. Der schmale Weg zur Burg hinauf ist gesäumt von vielen Laubbäumen, vereinzelt kann man schon die gigantischen Felsen bewundern. Leider waren einige Wege aufgrund von Steinschlaggefahr gesperrt, das tat unserer Tour aber überhaupt kein Abbruch.

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Weiter ging es über schmale Trampelpfade und über einen Mühlengraben zu der Regensteinmühle, eine wasserbetriebene Mahl- und Ölmühle, die ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Nachdem die obligatorischen Bilder von der Mühle geschossen wurden, ging es für uns, über breite Wanderwege, zu den kleinen Sandhöhlen. Mitten in einem Kiefernwald gelegen, vermutet man eigentlich nicht solche Höhlen. Teileweise mit einer beachtlichen Höhe und einer ungewissen Tiefe konnten die Hunde nicht genug bekommen.

Die Höhlen wurden begutachtet und für Spielplatz-Tauglich erklärt.  Für mich waren diese Höhlen schon ziemlich groß, wie sollten dann erst die großen Sandsteinhöhlen sein, die wir uns für später aufgehoben hatten?! Für unsere Truppe ging es erst mal weiter durch den dichten Kiefernwald, ein leichter Duft von Tannennadeln machte sich in unseren Nasen breit. Natur pur!

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Schon bald verließen wir den Kiefernwald und setzten unseren Weg entlang von Wiesen und Feldern in Richtung Langenstein fort. Hier wollten wir die Höhlenwohnungen besichtigen. Entlang ging es  weiter über Bahnschienen und einer kleinen Allee. Mein Herz schlug gleich ein wenig schneller, als ich an einem Baum ein blaues Schild mit einer Jakobszeichen entdeckte. Der Jakobsweg lässt einem, erst mal infiziert , so schnell nicht wieder los, das wurde mir in diesem Moment mal wieder bewusst.

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Nachdem wir uns fast verlaufen hätten, mussten wir einen kurzen aber knackigen Anstieg auf den Hoppelberg bezwingen. DSC00078.JPGVon hier oben hatten wir schon einen super Blick auf Langenstein, unser nächstes Etappenziel. Kleine, schön zurechtgemachte Häuser ebneten uns den Weg und dann standen wir auch schon vor den Höhlenwohnungen. 12 Wohnungen entstanden hier nur mit Hilfe von Hammer, Spitzhacke und Meißel. Von 1790 bis 1910 wurden die Wohnungen von mehreren Familien bewohnt. Für Wanderer und Touris sind die Wohnungen so hergerichtet wurden, wie sie früher einmal ausgesehen haben. Neugierig wurden die Wohnungen von uns und der „Pfotenabteilung“ besichtigt. Die Möbilierung fiel, wie man es sich bereits denken kann, sehr spärlich aus. Kleine Küche mit Ofen, Tisch 2-3 Stühle, eine kleine Anrichte und Betten für die Familienmitglieder. Als Zimmerwände dienten einfach stehen gelassene  Felsen. Licht gab es hier nur in Form von Kerzen und einem kleinen Fenster im Eingangsbereich. Kaum vorzustellen, wie die Familien dort früher gelebt haben und doch irgendwie sehr beeindruckend!

Weiter ging es für uns über Feldwege in Richtung KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge. Bevor wir jedoch die Gedenkstätte besichtigten, ging es für uns alle erst auf den gläsernen Mönch.

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Der gläserne Mönch ist eine Felsformation mitten im Wald gelegen. Unzählige Holzstufen mussten jedoch erst bewältigt werden. Innerlich schrie ich schon nach einem Sauerstoffzelt, von oben aber die Aussicht bewundert, waren die Anstrengungen schon wieder vergessen.  Nach einer kurzen Pause für uns Zweibeiner und unsere Vierbeiner ging es die Stufen wieder hinab in Richtung KZ-Gedenkstätte.

Immer wieder waren kleine Infotafeln zu sehen, die einen den Leidensweg der Gefangenen näher brachten. Von 1944 bis 1945 waren um die 7000 Häftlinge in dem Konzentrationslager, das ein Außenlager des KZ Buchenwalds war.

Vorbei ging es an einem Mahnmal, über eine große Wiese und wieder hinein in den Wald.Hier war noch mal ein kleiner aber feiner Anstieg zu meistern. Von hier aus ging es wieder über Feldwege, wieder langsam zur Burg Regenstein zurück. Vorher stand aber noch die Besichtigung der großen Sandsteinhöhlen an. Mitten im Kiefernwald gelegen, stechen diese rießigen Sandsteinfelsen mit ihren vereinzelten Höhlen hervor.

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Und ja Groß traf es wirklich. Vor den mächtigen Höhlen kam ich mir wie ein kleiner Zwerg vor. Luna fand den feinen Sand mal wieder perfekt für ihre Buddelabenteuer 🙂 Nachdem wir uns noch mal gestärkt hatten, ging es langsam wieder zurück zum Auto.  Ein letzter steiler Anstieg, noch einmal über kleine Trampelpfade gelaufen, sahen wir von weitem schon unser Auto stehen und somit war die Wandertour für heute auch beendet. Gerade als wir ins Auto stiegen, setze auch leichter Regen ein. Also alles perfekt abgepasst!!!

Fazit des Tages: Man muss nicht immer weit reisen um schöne Dinge zu sehen – ein Tritt vor die Haustür reicht aus! Das Schöne ist so nah, man muss es nur greifen …

2 Gedanken zu „Zwischen Sandsteinhöhlen und Spuren der deutschen Vergangenheit“

    1. Da hast du recht. Die Tour kann ich jedem empfehlen! Wer nicht ganz so weit möchte, kann zum Beispiel auch „nur“ die Regensteinmühle, die beiden Sandsteinhöhlen und die Burg besichtigen. Die Tour ist dann ca. 6 Kilometer lang.

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