Immer wieder bekomme ich die Frage gestellt, wie man mit Hund am besten zum Jakobsweg anreist. Hier habe ich nun einmal die 3 Möglichkeiten verglichen und Vor- und Nachtteile erläutert.
- Anreise per Flieger
Rucksack packen, Flugticket buchen, zum Flughafen & ab geht die Reise?Ähh mit Hund nicht ganz so einfach. Klar kann man das machen. Die Frage ist nur ob euer Hund das auch verträgt?! Die Wahrscheinlichkeit das euer Hund in den Frachtraum muss, ist hoch. Hier müsst ihr selber für euch entscheiden, ob euer Hund das ab kann. Seit ihr der Meinung das euer Hund das verträgt, haltet Ausschau nach Direktflügen! Solltet ihr euren Hund für flugtauglich halten und habt auch einen Direktflug gefunden, steht ihr gleich vor dem nächsten Problem. Ihr müsst für eine geeignete Hundebox sorgen und wohin bitteschön mit der Box während man den Jakobsweg läuft? Gar nicht so einfach. Von den Gepäckaufbewahrungsstationen am Flughafen oder am Bahnhof würde ich euch abraten – viel zu teuer! Hier ein kleiner „Geheimtipp“: Sucht euch ein Hotel, Pension, Hostal oder ein örtlichen Tierschutzverein raus und schickt denen eine liebe Mail, erklärt denen was ihr vor habt und das ihr eine Möglichkeit sucht die Box zu lagern. Solltet ihr zum Beispiel in dem Hotel 1-2 Nächte bleiben, dann kann ich aus Erfahrung sprechen, das die Box für euch für die Zeit kostenfrei oder gegen eine wirklich sehr geringe Gebühr eingelagert wird. Probiert es einfach aus 🙂 Doch was für Vorteile bringt das Fliegen noch mit sich? Hier stehen zwei Aspekte klar im Fokus; es ist wahrscheinlich die entspannteste Anreise für euch (abgesehen von eurem Hund) und mit etwas Glück auch die günstigste Variante. Bei Norwegian Airlines (Direktflug zum Beispiel Hamburg – Barcelona) zahlt ihr mit etwas Glück für euch und euren Vierbeiner ca. 300€ (Hin- und Rückflug).Aber nicht nur Norwegian Airlines nehmen euch und euren treuen Freund mit, hier eine Übersicht, mit welchen Airlines man fliegen kann und welche man eher meiden sollte: Übersicht der Airlines
…
- Anreise per Zug
Eine Zugfahrt die ist lustig – eine Zugfahrt, die ist schön. Denn da kann man fremde Länder und noch manches andre sehn.So ähnlich heißt es schon in einem bekannten Volkslied. Doch wie sieht die Anreise mit Zug aus? Natürlich ist es möglich. Wie schon beim Fliegen gibt es hier Vor- und Nachteile. Für euren Vierbeiner ist es wahrscheinlich die entspanntere Variante zu reisen. Zum einen ist er während der Reise bei euch und nicht in eine Box gesperrt und er hat „mehr Platz“ als im Flieger. In Deutschland und in Frankreich sind Hunde im Zug gestattet. Einzige Bedingung ist das Tragen eines Maulkorbes. Mit etwas Training im Vorfeld ist es für euren Hund auch keine „Strafe“ den Maulkorb zu tragen. Richtig aufgebaut kann es als positiv empfunden werden. Ich habe den Maulkorb bei Luna immer wieder in verschiedene Spiel- und Futteraktionen eingebaut, so das sie den Maulkorb positiv verknüpft hat. Je nach Schaffner und nach Anzahl der Mitreisenden wird auch gerne mal ein Auge zu gedrückt und der Maulkorb darf wieder in die Tasche wandern 😉
Natürlich ist das Zugticket für euch beide, im Vergleich zum Flugticket etwas teurer. Noch ein weiterer Punkt auf der Kontra-Seite ist die ziemlich lange Anreise. Angenommen ich würde von Hannover nach St Jean Pied de Port fahren wollen, wäre ich rund 1 Tag unterwegs. Teilt man jedoch die Anreise auf und baut zum Beispiel in Paris noch eine Übernachtung mit ein, sieht das ganze schon wieder anders aus. Ich denke gerade Paris lohnt sich als Zwischenstopp ganz gut – gibt hier ja schließlich auch viel zu sehen und vorallem sollte man auch bedenken, das man in Paris nicht drum herum kommt, den Bahnhof zu wechseln. Gerade mit Übernachtung ist der Bahnhofwechsel entspannter anzugehen, als ständig mit der Angst im Nacken, das man seinen Anschlusszug aufgrund von einer zu kurzen Umsteigezeit verpasst. Solltet ihr jetzt schon auf dem Sprung zu eurem nächsten Bahnhof sein um das Ticket zu buchen, bedenkt bitte, das in Spanien Hunde im Zug NICHT erlaubt sind. Hier gestaltet sich dann natürlich auch die Abreise schwieriger. Wie also von Santiago wieder zurück nach Frankreich um von dort aus mit dem Zug wieder gen Heimat? Hier würde ich mir einfach eine Mitfahrgelegenheit suchen oder mir einen Mietwagen nehmen, der mich an die spanische Grenze bringt. Ich bin sicher aufgrund der Hilfsbereitschaft der Spanier werdet ihr hier keine großen Probleme bekommen.
. - Anreise per Auto
Diese Art der Anreise habe ich bei unserem Jakobsweg 2016 gewählt. Ich muss zugeben, das es nicht meine erste Wahl gewesen ist. Doch im Nachhinein kann ich behaupten, dass es die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte. Klar gibt es hier auch wieder Punkte auf der Kontra-Seite. Zum einem ist die Dauer der Anreise nicht zu unterschätzen und dann spielt der Kostenfaktor auch noch eine Rolle. Gerade das Spritgeld und auch die Mautgebühren in Frankreich und Spanien gehen hier ins Geld. Mit Navi lassen sich die Mautstraßen aber auch ganz gut umfahren. Trotzdem ist es wohl mit Abstand die teuerste Variante, für euren Vierbeiner aber wohl auch die entspannteste. Luna und ich haben die An- und Abreise in 2 1/2 Tage gestückelt. Die Übernachtungen haben wir ganz spontan über die Plattform booking.com gebucht bzw. auf einem Campingplatz gezeltet. Durch diese Art der Anreise haben wir schon viel gesehen und waren sofort im Urlaubsmodus. Hat uns ein Ort gefallen oder lag eine Sehenswürdigkeit auf dem Weg, haben wir angehalten und diese besichtigt. Dadurch haben wir auch einen wundervollen Campingplatz in Bordeaux gefunden; gezeltet wird hier gleich neben einer riiiiiießigen Düne (laut Wikipedia 110m hoch, 500m breit und knapp 3km breit) Steht man davor und gar darauf, fühlt man sich ziemlich winzig. Für die Hunde ist das natürlich ein Sand- und Wasserparadies!Doch hat man die Anreise erstmal hinter sich, stößt man gleich auf das nächste Problem – wohin mit dem Auto? Wie auch schon bei der Flugbox ist hier mein Tipp, das ihr einfach Hotels oder Pensionen anschreibt. Mit Sicherheit wird hier der ein oder andere für euch ein Stellplatz parat haben. Eine andere Alternative ist das Parksystem http://www.parkvia.com. Hier könnt ihr im Vorfeld zum Beispiel einen Tiefgaragenplatz buchen und ihr müsst auch keine Angst haben, dass das Auto nach 4 Wochen nicht mehr da ist. Die Parkplätze sind alle videoüberwacht bzw. gibt es Personal vor Ort. Kostenpunkt für ca. 4 Wochen = 75€. Klar hatte ich am Anfang bedenken mein Auto dort stehen zu lassen, aber es hat wirklich alles reibungslos geklappt. Gerade wenn ihr hinterher in Spanien oder Portugal noch ein wenig die Seele baumeln lassen wollt oder ihr noch die ein oder andere Stadt besichtigen wollt, ist diese Art der Anreise gar nicht so verkehrt; kann man schließlich auch in Etappen ganz an der Küste zurück fahren und dort halten wo man möchte.
Das waren in meinen Augen die 3 besten Anreisemöglichkeiten um gemeinsam mit eurem Hund den Jakobsweg zu meistern.
Fazit der 3 Möglichkeiten: Mit etwas Planung hat man mit der Anreise per Zug wohl die entspannteste und auch irgendwie die preiswerteste Variante.
Sollten noch Fragen offen sein, dann immer her damit. Gerne helfe ich euch bei eurer Entscheidungsfindung.
Dein Hund scheint wirklich tiefenentspannt 🙂
LikeGefällt 1 Person
Die meiste Zeit ja 😀 Aber sie kann auch anders .. typisch Hund eben 😉
Liebe Grüße Nadine
LikeGefällt 1 Person